Beschreibung
When to drink: 2019 to 2035
Parker: 98/100
Gabriel:
Trinkreife | austrinken |
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Bewertung | 18/20 |
Bereits vier Jahre nach seiner Geburt in einer verrückten 18/20 Punkte-Fruchtphase genossen. Dann hatte ich das Gefühl, dass er zu schnell reift und eine unerwartete Renaissance erlebt. 1993 eine Flasche auf dem Château getrunken: Offenes, sofort ansprechendes Bouquet, Zedern und feine Kräuter, voll geöffnet. Im Gaumen viel Druck, gut balanciert, kräftiges Rückaroma mit Korinthensüsse und Schokolade. 1996 eine verschwenderische Magnum. Man fragt sich allen Ernstes, ob hier amerikanische Eiche im Spiel war? Dann eine Impérialeflasche, die ich an Sylvester 1999 öffnete: Das Bouquet ist geprägt von sandelholzartiger Süsse, Kokos und Kakaobutter. Ein runder Rubens-Pauillac, der unheimlich viel Spass macht. Wunderschön süss, aber schlank. 00: Die Faszination klingt langsam ab. Normalflaschen tendieren zum Finale der Genussreife und liegen jetzt bei 17/20 Punkten. 03: Magnum: Stark reifendes Weinrot mit orange bräunlichem Rand. Fettes, süsses Bouquet, gekochte rote Pflaumen, Pralinen, Butter, Caramel, so richtig sexy. Im Gaumen ein Ausbund an Dörrfrüchtesüsse, Sandelholz, Gianduja, glasierte Moccabohnen, saftige Tannine und doch die leicht grüne Pfefferschotenwürze im langen, allerdings abflachenden Finale. Nochmals aus einer Magnum an einem Hirschenstamm, die beweist, dass Magnums extrem reif sind und Normalflaschen zwar noch eine fette Nasenvariante zeigen, aber der Gaumen jetzt immer dünner wird (17/20). Und schon wieder eine Magnum. Diesmals in der Coburg in Wien. Die Nase lag wieder höher als der Gaumen. (17/20). 13: Aufhellendes Granat, entsprechende Reifetöne. Dunkles Malz in der Nase und dunkle Pralinen, Süssholznoten, wunderschön ausladend. Im Gaumen Saft, Eleganz, Seide, feinste Tannine, tänzelt so richtig durch den Gaumen, vielleicht etwas welk, aber doch eine einer fantastischen Endreife. (18/20). 13: In Zell am See: Mittleres Granat, ziegelroter Rand. Drogenhafter Beginn, Caramel, Kandis, nussige Noten, Butter, Sandelholz, sehr erotisches Nasenbild mit einem Ausbund von Cabernet-Süsse. Im Gaumen eine milde Tannin-Orgie, dem hoch bewerteten 1982er nur wenig nachstehend, waldige Süsse im Untergrund (grosser, alter Rioja), viel Pralinen im gebündelten Finale. Eine Super-Flasche. 19/20! 13: Magnum. Aufhellende Weinrot, oranger Rand. Caramel, Sandelholz und Pflaumen eine subtile Süsse, wie immer ein Hauch Kapsin als Cabernetwürze zeigend, im zweiten Ansatz schwarze Schokolade. Saftiger, sehr eleganter Gaumen, da wird ein unglaublicher Trinkfluss mit geliefert, harmonisches Finale. Seit Jahren predige ich hier, dass man ihn unbedingt austrinken soll und er ist bei jedem Kontakt immer wieder so unglaublich schön zu trinken. |