Beschreibung
Gabriel:
Trinkreife trinken (2008 – 2025)
Bewertung 19/20
Bei einem Diner in Bordeaux. Ich hatte ihn sofort erkannt, obwohl der Wein blind serviert wurde. Warum? Das Serviceteam hatte vergessen die obere Kapsel abzunehmen. (19/20). 12: Reifend, sehr dunkel in der Mitte. Intensives, ausladendes Bouquet, viel Frühstückspflaumen, Malz, Kaffee und dunkles Brot, irgendwo sind auch noch ein paar herrliche Brombeerenspuren, warm und erhaben. Im Gaumen charming lovly, mit feiner Rasse, die Tannine sind füllig und wunderschön gereift, im aromatischen Finale viel Lakritze und getrocknete Heidelbeeren zeigend. Jetzt ein traumhafter, fragloser Genuss. (19/20). 13: Jéroboamflasche. Sehr dunkle Farbe, immer noch schwarze Reflexe. Er begann mit einem dezenten Muffton – so wie Korken halt! Dann nahm ich das Glas, hielt meine Handfläche drauf und schüttelte den Wein drei Mal. Dann wartete ich bis alle Kohlensäurebällchen geplatzt waren und dann roch ich wieder daran. Das Unding war (fast) weg. Man spürte zumindest noch Brombeere, Black Currant und diese caramelig-buttrige Süsse. Nach zehn Minuten waren die Fehltöne leider wieder alle da. Im Gaumen malzig, wieder schokoladig, dicht und eigentlich mit viel Charme. Doch Schlürfen durfte man nicht, denn da zeigte sich der «Schleicher» wieder.
