Montrose, 2001, 75 cl

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Gabriel:

Trinkreife  (2019 – 2040)

Bewertung 19/20

2 vorrätig

SKU: 108-F-Montrose, 2001, 75 cl

Beschreibung

Gabriel:

Trinkreife (2019 – 2040)
Bewertung 19/20
Der beste Wein im Médoc! Als wir alle Premiers im Médoc verkostet hatten, erwartete ich keine nennenswerte Jahrgangs-Überraschung mehr und die Fahrt ins entlegene Château Montrose betrachtete ich als reines Muss. Wie bei vielen anderen Grands Crus entschloss man sich hier nämlich, keine Muster aus dem Haus zu geben und nur noch Proben auf dem Weingut selbst zu gestatten. Doch wir staunten gleich zweimal hintereinander. Das erste Mal bei der Anfahrt, als wir feststellten, dass man auf diesem doch eher traditionell festgefahrenen Château einen Helikopterlandeplatz auf dem Autoparkplatz neu eingerichtet hatte. Das zweite Mal, als man uns diesen mächtigen Montrose 2001 eingeschenkte.
Die Ernte begann am 24. September mit den Merlots. Perfekte Trauben, aber rund 42 % weniger Menge als letztes Jahr. Ab 1. Oktober schickte man die Erntehelfer nach den Petit Verdots und Cabernet Francs aus. Ein ganz besonderer Lesetag war der 2. Oktober, die eingebrachten Trauben wiesen eine Temperatur von 27 Grad Celsius aus. Am 3. Oktober regnete es fast den ganzen Tag, ausser eine Stunde am Nachmittag. Auch hier brachte man ein kleines Lot Cabernet Sauvignon ein. Der Rest der Woche herrschte eitel Sonne und am 9. Oktober beendete man eine sicherlich denkwürdige Ernte für Montrose. Die Erträge sind so tief wie nie und liegen bei rund 32 hl/ha. Für den Grand Vin 2001 verwendete man 64 % der Erntemenge. Der Zweitwein La Dame de Montrose entspricht einer Selektion von 29 % (7 % deklassierte man als namenlosen, normalen St. Estèphe). Während man sich auf den Weingütern mit eigenen Kommentaren eher bedeckt hält, plappert uns ein Kellermitarbeiter beim Gang durch die Keller ins Ohr:

Dégustez bien – c’est mieux que 2000

! Wir sollen also aufpassen beim Degustieren, der Montrose 2001 sei besser als der Jahrgang zuvor. Er sollte Recht behalten haben. Und auch die Direktion schreibt im Jahrgangsbericht selbstsicher:

Assurément, il fait partie des plus grands vins produit par la propriété

. Für mich ist der Montrose 2001 mitunter der allerbeste Wein des Jahrganges vom ganzen Médoc. Und damit in seiner qualitativ vergleichbaren Kategorie weitaus der Billigste! 02: Fassprobe (19/20): 62 % Cabernet Sauvignon, 34 % Merlot, 3 % Petit Verdot, 1 % Cabernet Franc, 70 % neue Barriquen. Für den Grand Vin wurde 10 % Presswein verwendet: Sehr dunkles, tiefes Violett-Purpur. Intensives Bouquet, das vor allem von Terroir geprägt ist, schwarzer Pfeffer, Cassis, Zedern, Herbsttrompeten, Trüffel und dunkle Hölzer, viel Tabak, ein gewisser Schimmer von artisanalem Bordeaux darin. Fleischiger Körper mit Tanninen bepackt, die diese körperreiche Struktur unterstützen, viel erdiger Geschmack, vermischt mit einer mächtigen, fast ergreifenden Cabernet-Expression, Cigarren im Finale, sehr lange anhaltend. Unter den besten Bordeaux ein klassischer Wein, der sicherlich zu den interessantesten Werten im Grand Cru-Feld gehört. Wer für ein eigenes Kind einen 2001er Bordeaux auf die Seite legen will, ist hier sehr gut beraten. 03: Kurz nach der Flaschenfüllung nochmals auf Montrose degustiert. Ein richtiger, mächtiger Siegerwein mit einer grossartigen Harmonie in den gewaltigen Tanninen. So viel grossen Bordeaux gab es noch selten für diesen Preis (19/20). Auf Bora Bora zeigt sich der Wein im September 2005 sehr verschlossen. Mächtiges Nasenbild, erdig, Trüffel, Herbsttrompeten, nach einer halben Stunde Heitz-Marthas-Würznoten, Eucalyptus, dunkle Schokolade und schwarze Oliven. Im Gaumen wirkt der Wein unnahbar, fast noch hart und körnig in der Textur. Warten! (19/20). 09: Dunkles Granat, satt in der Mitte. Süsses, mit Sommertrüffel und Backpflaumen durchzogenes Bouquet, Erd¬-Eisenton und viel Terroir-Expression. Reicher mächtiger Gaumen, erstaunlich reife Tannine die schon erste Rundungen zeigen, im Nachklang zeigt sich verlangende Adstringenz. Ein Montrose der wesentlich mehr Zugänglichkeit zeigt als andere frühere Jahrgänge. Vor allem weiss man in welche Richtung das Ganze geht: ein grosser Klassiker. (19/20). 11: Dunkles Granat, schöne Tiefe anzeigend. Erdiges Bouquet, mehr Terroir, wie Frucht im ersten Ansatz, Demi-Glacetouch. Dicht und fleischig im satten Gaumen, ausgeglichene Adstringenz, zeigt in sich so richtig grossen, tendenziell traditionell grossen Bordeaux. Braucht noch 5 Jahre. Eine echte Kaufempfehlung! (19/20). 11: Eigentlich schön warm und ausladend mit einer erdig-trockenen Süsse mit viel Tabak und Trüffel drin. Im Gaumen dann aqber noch eckig und zäh mit viel Adstringenz. Also ein klassischer Montrose, der fast mehr Zeit braucht, als man bereit ist zu warten. 12: In der Magnum war er momentan in einem Zwischenhoch. Die 19/20 schaffte er locker. Mir hat er so gut geschmeckt, dass ich nach dem vierten noch ein fünftes Glas nahm. 15: In der Mitte satt, am Rand leicht aufhellend. Pfeffriger Nasenansatz, noch gewisse Beerenspuren zeigend, Zederntouch und dominikanische Cigarren, momentan nur halb geöffnet. Im Gaumen mit festem Biss, guten Fleischrationen und verlangenden Muskeln. Nicht unnahbar, aber auch bei Weitem nicht reif. Bis er sich die vergebene Note wohl richtig verdient, müssen nochmals etwa 10 Jahre vergehen. (19/20). 15: In der Magnum zeigte er sich erstaunlich komplex und relativ zugänglich. (19/20). 16: Magnum. Sattes Granat, noch wenig Reifereflexe vermittelnd. Die Nase ist noch ziemlich reduktiv und zeigt deutlich mineralische Noten, Terpentin und Teer. Er entwickelt sich sehr langsam an der Luft, die Frucht erinnert an ganz reife Pflaumen, welche aber wenig Süsse vermitteln, Lakritze, Bakelit. Nach 10 Minuten; Korinthen und wieder Teernuancen, vielleicht findet man da im Untergrund auch eine Nuance von Sommertrüffeln. Massiver Gaumen, noch fast komprimiert, zeigt Fleisch auf der Zunge und die Tannine verlangen noch nach weiterer Flaschenreife. Er ist so fleischig, dass man eher das Gefühl hat in kauen zu müssen als zu schlucken. Da ist die mögliche Genussreife noch mindestens eine Dekade weit entfernt. Hier gibt es mehrere Empfehlungen für den Konsum. 1. Noch lange warten. 2. Dann sehr lange Dekantieren. 3. Etwas Massives dazu essen. Das Potential ist aber riesig. P.S. Beim Dekantieren roch es nach wenig, aber immerhin nach Nussbaumholz. (19/20). 16: Magnum. Mitteldunkles Weinrot, in der Mitte Purpur, aussen mit rubinem Rand. Absolut geniales Bouquet, direkt ansprechend, ohne jegliche sonstige Terroirkomplikationen und auch jetzt schon sehr kommunikativ. Im Gaumen dicht, die Tannine wirken erstaunlich fein und homogen, der Körper ist angenehm füllig und dieser begeisternde Montrose strahlt jetzt schon eine grosse Harmonie aus. Jetzt am Anfang der ersten, langen Genussreife. Eine seröse Kaufempfehlung!

AvV:

Verhaltene Nase. braucht etwas Zeit, dunkle Frucht, Gewürze, Rauch, Lakritze. Im Gaumen dicht, straff, gradlinig, knackige Frucht, feinkörniges, noch markantes Tannin, die Säure ist stimmig, die Balance stimmt, knackig, rassig und mit sehr guter Länge im Abgang ist das ein klarer „Geheimtipp“ in einem unterschätzten Jahr. Hier kommt noch mehr.

 

Zusätzliche Information

Gewicht 1.3 kg