Beschreibung
Gabriel
Trinkreife | trinken ( – 2025) |
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Bewertung | 18/20 |
95: Fassprobe (18/20): Tiefgründiges, komplexes Bouquet von reifen, schwarzen Früchten, Cassis, Zedern, ein Hauch Palisander, wirkt aber in sich verschlossen. Reicher Gaumen mit reifen, gut verteilten Tanninen, zeigt Rasse, bereits ein bisschen Schmelz im Extrakt, im Finish Brombeeren und wiederum feine Cassisspuren. Vielleicht ein Spätzünder, der weniger impulsiv im Start ist, als es der 93er war, dafür aber ein lagerfähiger, klassischer St. Julien. Wiederum eine grossartige Meisterleistung! Kurz vor der Flaschenfüllung: Volles Beerenbouquet, Cassis, eine Spur Pflaumen. Fleischiger Gaumen, viel Tannin, welches Reife verlangt, die Barriquenpräsenz ist im Moment noch dominierend, grosses Potential. 97: Sehr dunkle Farbe; Purpur-Violett. Reiches, ausladendes Cassis-, Brombeerenbouquet, komplex, eine sanft buttrige Note darin. Saftiger Gaumen, leicht dominierende Säure, viel Frucht, sanft körnige Textur, eine gewisse Trockenheit in der gaumenumfassenden Adstringenz, langer Nachhall (18/20). 02: Jetzt kann nur noch die Zeit weiterhelfen. Leider hat auch dieser, einst aus dem Fass vielversprechende Barton eine dumpfe Unsauberkeit in sich. Das Bouquet ist geballt, zeigt Trüffelkonturen, aber auch pilzige Noten, gebrauchtes Leder und eine humusartige Süsse. Im Gaumen ist die leicht dominierende Säure, die ich schon vor fünf Jahren festgestellt hatte immer noch vordergründig, vermischt sich aber mit Fleisch und Muskeln, die ein gewaltiges Potential zeigen, es sind auch grüne, leicht bittere Konturen zu spüren. Zweifelsohne ein gewaltiges Bordeaux-Paket, welches Geduld und Hoffnung zugleich erfordert. Wer ihn jetzt – trotz den Warnschreien schon öffnen will, sollte ihn mindestens drei bis fünf Stunden dekantieren. (17/20). 08: Aufhellendes Granat, ganz feine, erste Reifetöne. Offenes Bouquet, sehr aromatisch, schwarze Kirschen, Trüffel, dunkle Edelhölzer, genial vielschichtig und sehr direkt. Saftiger Gaumen, langer Körper mit viel Finessen, zarte Tannine, noch erstaunlich viel Frucht im Innern, grosser Bordeaux der erst am Anfang einer langen Genussreife steht. 09: Sehr dunkel, erste Reife. Ziemlich füllig, schöne Cabernet-Pflaumennote, schwarze Schokotöne, gewisse Napa-Affinität mit einem dezenten mineralischen Ton. Samtener Gaumen, die Gerbstoffe haben sich in den letzten Jahren wunderschön verfeinert, erhaben und lang, im Finale dann doch noch spannende Reserven. Cool – und doch gross! (18/20). 13: Wunderschön dunkle Farbe, fast schwarze Reflexe im Granat. Schöner Cabernetakzent im ersten Nasenansatz, Trüffelnuancen. Im Gaumen mit Muskeln, bei schönen Fleischrationen, hat sich verfeinert seit den letzten Kontakten, dezente Kapselnoten in der stützenden Adstringenz zeigend, langes Finale. Toll gereift, ein schöner Klassiker, der in einer paar Jahren fast genau wie der damalige 1985er da stehen wird. (18/20). 14: Noch wenig entwickeltes Rot. Tolles Cabernetbouquet, gewisse Napa-Tendenz, Lakritze, gibt sich ziemlich tiefgründig. Aromatischer Gaumen, fleischig und mit guter Substanz, scheint noch nicht ganz reif zu sein und widerspiegelt die typische Saint-Julien-Klassik. Toll gelungen. Wird dabei wohl aber immer etwas bourgeois bleiben. Mindestens zwei Stunden dekantieren. (18/20). 14: Impériale. Dunkles Weinrot, satte Mitte. Wunderbares, klassisches Bouquet, dunkles Edelholz, Heidelbeeren, feine Kräuter, Zedern, sehr nobel mit zunehmenden Facetten an der Luft. Genau so wie in der Nase geht es im Gaumen weiter; eher schlank, voller Eleganz mit besonders feinen Tanninen, wenn man ihn mit anderen 1994er seiner Klasse vergleicht. Im Nachklang Lakritze und schwarze Beeren. Ein ganz grosser Barton. 19/20 für diese Impi. 16: Imperial. Sehr dunkle und sehr jugendliche Farbe. Dunkelbeeriges Bouquet, Lakritze, schwarze Edelhölzer, noch kompakt und nur langsam öffnend. Im Gaumen mit viel Fleisch und gesunden Tanninen für eine weitere, grossartige Zukunft aufwartend. Ein genialer, langlebiger Barton der viel Klassik verspricht. Lange dekantieren. Das war eine sensationelle Imperialflasche! |