Beschreibung
Gabriel:
Trinkreife | trinken ( – 2033) |
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Bewertung | 19/20 |
18: (Magnum). Es duftete weit herum, als ich den Wein dekantierte! Sattes Purpur, vielleicht etwas dumpf in der Mitte. Das Verrückteste in der Nase ist dieser unglaubliche Duft von exotischen Hölzern und getrockneten Zedern. Hinzu kommt die klassische Cordier-Nase welche halt manchmal an Pferdesattel erinnert, oder wie hier an helles, aber doch gebrauchtes Leder. Im Gaumen einen klassischen Gruaud abliefernd. Das aromatische Finale erinnert an Lakritze, tasmanischen Pfeffer und teerige Noten, welche man mitunter auch in einem Hermitage findet. Jetzt in einer wunderbaren Reife. Es vergeht fast kein Monat, an dem ich diesen wunderbaren Saint-Julien nicht im Glas vor mir habe. Das Depot – mehr als ein Deziliter – war sehr trübe und es brauchte eine Stunde bis es durch den Glaspartikelfilter durch tröpfelte. (19/20). 18: Sehr dunkles Granat mit matten, aber auch satten Reflexen in der Mitte, nur ganz minime Reifetöne am Rand zeigend. Intensives Bouquet, rote Pfefferkörner, Rosenblätter, Zedernholz, Mokka, Spitzwegerich, alles facettenreich angeordnet. Er bot insgesamt ein unglaublich vielschichtiges Aromenbild in der Nase. Im Gaumen mit fein stützender Säure und noch dezent präsenten Tanninen, bleibt im sehr dunklen Bereich wunderschöne Länge anzeigend. Nicht wahnsinnig körperreich, aber dies verlangt man ja von einem ganz grossen Saint-Julien gar nicht. Auf gleichem Niveau wie der 2000er – aber anders. (19/20). 20: Magnum. Reifende aufhellende Farbe. Das war das absolut würzigste Bouquet aller roten Magnumflaschen von diesem Abend. Exotische Hölzer, Korinthen, kandierte Früchte, Resten von Vanillin, Brotkruste, zart rauchige Konturen und Périgord Trüffel. Wahnsinnig facettenreich und stetig an der Luft zulegend. Im lange ausgelegten Gaumen der Inbegriff von einem noblen, weit ausgelegten Saint-Julien der Sonderklasse. Ein grosse Gruaud-Larose und auch heute noch ein Mega-Genusswert. Sofern man ihn noch irgendwo findet. (19/20). |