Beschreibung
Gabriel:
Trinkreife | trinken (2005 – 2070) |
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Bewertung | 18/20 |
03: Mittelhelles Gelb. Röstiges, vielschichtiges Bouquet; wenn man sich die herrliche Süsse wegdenkt, könnte man ihn auch mit einem Meursault verwechseln. Im Gaumen sehr opulent mit einer deutlichen, molligen Süsse; viel Nektarinen und heller Honig, extrem langes Finale. Einer der reichsten und auch süssesten Weine dieses Jahrganges. (19/20). 12: Das ist das Schöne und das ist jetzt irgendwie neu. Was? Dass man auf gewissen Weingütern am Schluss einen Sauternes bekommt! Bei Stephan Neipperg ist es die verbindende Partnerschaft mit diesem Sauternes-Weingut bei welchem Robert Peugeot (Auto), Bernard Olivier (Domaine de Chevalier) und Xavier Planty (Regisseur, Guiraud) die Hände im Spiel haben. Der Wein ist schon wunderschön gülden-gelb. Die Nase erst erst etwas melassig in deren Süsse. Dann im Gaumen cremig mit Kompott von Mirabellen, aber auch einem gewissen pflanzlich-erfrischenden Schimmer von dem – für diese Region – beträchtlichen Sauvignon-Blanc-Anteil her stammend. Vielleicht hätte ich für den Wein etwas weniger geschwärmt, wäre da nicht ein «Croquant au Chocolat Caraïbe mit Caramel auf Beurre Salé» auf dem Teller gewesen. Ich probierte nur eine kleine Ecke davon und führte mir einen klitzekleinen Schluck vom Guiraud zu Gemüte. Ich verzichte nämlich sonst gänzlich auf Dessertwein und Süssspeisen wegen meiner gewinnenden Figur. Ich genoss die heiteren Gespräche und wechselte noch ein paar Worte mit meinem, langjährigen Weinfreund Stephan. Als ich aufstand und auf dem Tisch blickte, waren der Dessertteller und das Guiraud-Glas leer. Oscar Wilde hatte irgendwie schon recht: «Die dümmsten Dummheiten des Mannes sind immer jene, welcher er nicht begangen hat.» |