Beschreibung
Gabriel:
Trinkreife | trinken |
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Bewertung | 20/20 |
Wer Gabriel liest, der weiss, dass ich ein ganz grosser Fan von diesem Wein bin. In letzter Zeit bin ich mit diesem Wein etwas restriktiv umgegangen, weil der Keller-Bestand doch in einem bedrohlichen Ausmass schrumpfte. Und trotzdem habe ich ihn jetzt wieder Mal entkorkt. An einem Mittag mit Freunden im Sempacherhof. Aber auch nur, weil ich am Morgen bei einem Händler für ordentlichen Nachschub gesorgt hatte. Dieser Figeac ist einer der grössten Weine aus Saint-Emilion der letzten 20 Jahre! Und – er macht wieder mal seinem ewigen Kontrahenten Cheval-Blanc riesengrosse Konkurrenz. Momentan scheint er in seiner ersten, richtigen Reife zu sein und liefert unglaublich viel warmen, tiefgründigen Cabernet ab. Vom Cabernet Sauvignon hat er die Frische und die dunklen Beeren. Vom Cabernet Franc den Tabak, das Leder und das buttrig-caramelige Malz. Der Merlot motzt das Ganze noch in seiner Körperform auf und liefert die Geschmeidigkeit und die Fülle. In Saint Emilion sind rund 80 % Merlot angepflanzt. Bei den grössten Weinen aus dieser Region (Ausone, Cheval, Pavie, Angélus und eben auch Figeac) ist der Merlot jeweils in der Minderheit vertreten. Also bestätigt die Ausnahme wieder Mal die Regel. Aktuell muss man für eine Flasche so um 200 Franken hinlegen. Dafür bekommt man eine noch 20 Jahre andauernde Jahrhundertweingarantie. Der 2015er kostet gleich viel. Der ist dann auch genauso riesengross. Um das gleiche wie beim 1998er Figeac zu erleben, muss man hier aber noch 20 Jahre warten. Also werde ich die nächsten 20 Jahre noch 1998er trinken und dann auf den 2015er wechseln. Wenn ich dann noch da bin… (20/20). 18: Eine Magnum an der GV der weinbörse. Leider mit einem minimsten Stoppler. (20/20). 18: Eine geniale, verschwenderisch aromatische Flasche. Wow! 18: Extrem dunkel, sehr dicht, immer noch sehr jung. Von allen degustierten Saint-Emilion-Giganten (Ausone, Cheval und Angélus) zeigte er die zugänglichste Nase, fein rauchig, extrem viel Lakritze zeigend, Dörrbananen, schwarzes Caramel (Coulure), Pumpernickel, dann minzig und kräutrig werdend. Das Faszinierende an diesem Wein ist der nasale Tanz zwischen Trockenheit und Süsse. Im Gaumen beginnt er mit einer unglaublich intensiven Aromatik, dunkle Edelhölzer, kalter exquisiter Schwarztee. Das Finale ist bombastisch und unglaublich lang. Erst nach dem Schlucken merkt man seine weiteren Reserven. Dieser 1998er gehört zum allerbesten der alten Figeac–Epoche. Von den neusten, grossen Jahrgängen darf man dann wieder Ähnliches erwarten. (20/20). 19: Pfingstmontagabend. Mir war danach und ich sag, dass ich da noch einen ziemlich grossen Restbestand hatte. Also war wieder mal Saison. Mag sein, dass die neuen Figeac noch besser sind. Aber mir gefällt genau dieser 1998er. Der ist so gut, dass man ihn locker neben Ausone und Cheval stellen kann. (20/20). 19: Magnum. Die Farbe ist immer noch sehr dunkel, satt in der Mitte und zeigt nur am Rand einen minimsten, ersten Reifeschimmer. Das Nasenbild ist berauschend, der Merlot macht die Fülle, der Cabernet Franc die Würze und der Cabernet Sauvignon die Frische. Viel Lakritze, dunkles Malz, Birnensaft, Trüffel, Pflaumen, Kakao. Bei jedem Nasenkontakt kommen immer feinere und frischere Nuancen zu Tage. Man findet sogar noch Cassisresten. Es roch nämlich schon herrlich nach Cassis im Weinkeller beim Dekantieren. Im Gaumen füllig, konzentriert und schon recht viel Charme zeigend. Für mich ist dies ein klarer Nachfolger vom phänomenalen Figeac 1961 in einer noch dramatischeren Form. Ich brachte es am Nachmittag nicht übers Herz beim Verkosten den Wein zu spucken. Und während ich in die Tasten haute, verharrte der wunderbare Geschmack angenehm hartnäckig im Gaumen. Das liegen verschwenderisch viele Genussemotionen blank! (20/20). 21: Sattes, dunkles Weinrot, innen fast Schwarz, aussen einerseits minime Reifetöne aber auch noch violette Reflexe zeigend. Gewaltiges Bouquet, von der ersten Sekunde an loslegend, laktischer Beginn, Damassine-Pflaumen, Cassis, Lakritze, Vanillemark, Malz ohne Ende. Bombig und elegant zugleich im Ansatz. Ein Mund voll Wein im Gaumen, füllig, fleischig, stoffig, ausgeglichene, perfekte Adstringenz. Diese zeigt noch weiteres Potential an, aber auch eine beginnende Reife. Minutenlanger Nachklang, mit einem unverwechselbaren Cabernet-Franc-Terroir-Parfüm. Ein Wahnsinn-Figeac und zugleich wohl der grösste der Manoncourt-Epoche. Er hat das volle Potential vom genialen Jahrgang in die Flasche gepackt. (20/20). |
Cannavan:
When to drink: 2010 to 2025
Much more cedary, coffee-bean savouriness at first on the nose, but classic with a core of blackcurrant and an almost minty, cassis ripeness. Fine fruit on the palate, this is structured with good tannins and acidity and a very long finish.