Beschreibung
Gabriel:
Trinkreife warten (2025 – 2046)
Bewertung 18/20
Tiefes Purpur, satt in der Mitte, Granatschimmer am Rand. Selten hatte ich bei einem Pétrus so viele florale Noten zu Beginn, die Beerenkonturen sind gemischt mit Johannis- und Maulbeeren, die zarte Süsse im Hintergrund erinnert an kalten Hagebuttentee und einen Hauch Grenadine, trotzdem bleibt das Nasenbild wenig kommunikativ. Ich nahm die ganze Degustationsration von etwa einem halben Deziliter in den Mund und behielt es so lange wie möglich. Zuerst kam die Süsse von der Mitte der Zunge, dann die recht feinen Tannine zwischen Zunge und seitlichem Rachenraum, die Fleischrationen kann man als mittel, aber elegant bezeichnen. Im Finale zogen die Gerbstoffe an wurden leicht sehnig. Dafür bekamen die roten Fruchtkomponenten dann doch noch einen Cassisschimmer. Ein recht strenger Pétrus mit dem man leider auch etwas streng sein muss. Hat mich an die Jahrgänge 1996 und 2006 erinnert. In einer leicht feineren Form, aber mit derselben Rasse. Er war sehr schwer einzuschätzen und da war ich offensichtlich nicht der Einzige.