Beschreibung
Gabriel
Trinkreife | trinken (2013 – 2028) |
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Bewertung | 18/20 |
04: Dunkles, intensives Rubin-Purpur; fast violett am fein aufhellenden Rand. Feinfruchtiges, dezent süsses Bouquet; komplexe, sanft buttrige Fülle, Brombeeren, Waldbeeren, Lakritze und ein zarter Hauch Vanille, im zweiten Nasenansatz deutliche Cassistöne und dezente Ingwernote dahinter, aber mehr fruchtig, denn würzig bleibend. Feiner, eleganter Gaumen; samtene, ja fast seidige Textur, sehr reife, feinmollige Tannine, welche dem Fluss und dem Extrakt jetzt schon eine elegante Note verleihen, weisse Schokolade und reife Pflaumen im gebündelten, druckvollen Finale. Gehört ganz sicher zu den allerbesten Pomerols und wird zusammen mit Lafleur, L’Eglise-Clinet (und vielleicht auch Trotanoy!) die Spitze in seiner Reife bilden. Dabei kann er sich sogar ein paar Jahre lang als Jahrhundertwein etablieren. Es sind hier nämlich gewisse Parallelen zum 1971er Pétrus vorhanden. Im Mai 2004 nochmals mit einer Gruppe der Académie du Vin auf Pétrus verkostet: Viel Lakritze, Heidelbeeren und auch tiefgründige Teernuancen in der Nase zeigend. Im Gaumen muskulöse Kontur, viel Fleisch, extrem würziges Finale. Im Frühling 2005: Gekochte Fruchtnoten, Lebkuchen, Caramel, rotes und blaues Cassis. Satt, stoffig mit pfeffrigem Extrakt. 08: Deutlich aufhellendes Granat mit rubinem Wasserrand, einer der helleren Farben des ganzen Tastings. Erstaunlich offenes Bouquet, die Frucht wirkt etwas gekocht und dropsig, Preiselbeerengelée und Red Currant. Im Gaumen ebenfalls eine offene, gar etwas eindimensional wirkende Frucht, trinkt sich jetzt schon schön, hat aber wenig Spannung gegen die mit Cabernet Franc oder Cabernet Sauvignon versehenen Weine. Für viele Verkoster enttäuschend in dieser Phase. Wird wohl in seiner effektiven Genussreife in zirka 5 bis 10 Jahren wieder zulegen können. (17/20). Inmitten von 24 verschiedenen 2003er Boliden hatte dieser Wein nicht die geringste Chance. (18/20). 11: Wuchtiges Bouquet, kandierte Granatgranatapfelkerne und Cakesfrüchte, zu Kopf steigend. Dichter kompakter Körper, innen leicht kernig und somit durch seiner Jugend unglaublich pfeffrig. Noch viel zu jung. Wohin diese Weinreise letztendlich gehen wird, war nach so vielen gereiften Pétrus-Jahrgängen schwierig zu justieren. |