Beschreibung
When to drink: 2008 to 2025
Gabriel:
Trinkreife | trinken |
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Bewertung | 19/20 |
Bereits am 17. Oktober 2001 verkostete ich erstmals ein paar Lots der eben just fertig vergorenen Weine. Ganz toll der Sauvignon Blanc mit einer verschwenderischen Agrumennote sowie weissem Pfirsich und dann der sehr überraschende weisse Sémillon, welcher 13 % Vol. und einen herrlichen Williamsbirnenton aufwies. Hier dürfte es sich um eine Mischung des vielleicht bisher besten weissen Pape-Clément handeln. Bei den Roten zeigte sich der Merlot eher schlank, aber mit gut passenden Muskeln. Der Cabernet Sauvignon mit einer erstaunlichen Tiefe, so kräftig wie in den Ansätzen des Jahrganges 1986, jedoch noch reifer in den Tanninen und deshalb auch mit wesentlich besserer Wärmeausstrahlung. Fassprobe im März 2002 vom fertigen Blend mit 50 % Cabernet Sauvignon und 50 % Merlot. Der Ertrag lag dramatisch tief mit nur 28,5 hl/ha: Dunkles, tiefes Violett-Purpur, satt in der Mitte. Ausladendes, nobles und bereits komplexes Bouquet, viel Cassis und Brombeeren, aber auch noble Hölzer, Früchtetee, Jasminduft, Flieder. Samtiger, perfekt gegliederter Gaumen, süsse, fette Tannine, schwarze Kirschen und wieder diese schwarzbeerige, verschwenderische, aromatische Edelholznote, traumhafte Eleganz, ein Wein, der bereits im äusserst jungen Stadium seine Harmonie gefunden hat und unter den bisher grössten Pape-Clements zu den Elegantesten gehört. Vom Stil her ein 90er mit einer fast verspielten Leichtigkeit, aber durch eine höhere Säure mit mehr Rasse und endloser Länge. Ein absoluter Spitzenwein im Jahrgang 2001. Vom Preis her ist dieser 2001er dem 2000er in jeder Beziehung überlegen. (19/20). 05: An unserem Hirschenstamm nahm jeder eine Flasche Wein mit die wir blind verkostet. Ein hoch stehendes Sammelsurium aus 2000 Castello Luigi, 2001 Clos des Truffières, 2000 Le Plus de Fleur de Bouard, 2000 Châteauneuf deu Pape Domaine de la Mordorée Cuvée Reine de Bois, 2001 Grandes Anadas von Artadi, 2000 Vinedo Chadwick und 1999 Quilceda Creek. Und ein Weinfreund nahm dieden genialen 2001 Pape Clément mit der dann das ganze Feld anführte als wir die Punkte zusammenrechneten. Und just als ich meine Verkostungsnotizen dieser Probe in die Tasten hämmerte erreicht mich ein Resultat einer Blindverkostung eines Executive Wine Seminars aus Amerika. Dort wurden ausschliesslich 2001er Bordeaux blind verkostet. Sieger mit 99 Punkten: 2001 Pape Clément. Zweiter mit 54 Punkten; Ch. Margaux. Gefolgt von Gazin, Clos L’Eglise, Pavie, Cheval Blanc, Cos d’Estournel, Haut-Brion, Ausone, Lafite, Léoville Las Cases, Latour und Sociando Mallet. Diese Resultate scheinen zu beweisen, dass meine Fassprobepunkte mit 19/20 recht korrekt taxiert waren. Verkostungsnotiz vom Januar 2005: Extrem dichtes Purpur-Lila. Süsses, delikates und breit gefächertes Bouquet, Maulbeeren, Himbeeren, getrocknete Aprikosenschalen, Männertreu, Eisenkraut, Hirschleder, Vanille, Pfifferlinge und heller Tabak, schlichtweg berauschend schon in der Nase. Cremiger, hoch feiner Gaumenfluss, samtig, eine subtile, elegante Fülle über den runden, schmeichelnden Tanninen, lang und erhaben. ein dramatischer und gleichzeitig doch sehr eleganter Wein der nahe der 20/20-Punktegrenze liegt. Das noch Verrücktere – momentan trinkt er sich unerhört gut. Ob er sich wieder verschliessen wird? 07: Sattes Purpur-Granat. Völlig offen und erstaunlich zugänglich, buttrig, schwarzes Krischenkompott, Tabaknoten, schwarze Edelhölzer, Vanillemark – einfach berauschend. Auch im Gaumen von einer – für Pape Clément – selten erlebten Opulenz, cremig, weich, anumtig und mit einer erotischen Pessacwürze, wirkt wie ein dicker, aber dennoch elegtanter Chambertin vom Körper her. Es handelt sich hier um einer der allerbesten 2001er des Bordelais! 09: Er ist noch zu jung. Aber unter allen Bordeaux die noch zu jung sind eine Jugendsünde wert. Das Bouquet alleine gehört schon ins Drogendezernat. (19/20). 09: Sattes, dunkles Purpur. Schon in der Nase eine absolute Delikatesse, schwarze Kirschen. Amarenatouch, Brazil-Tabak, exotische Edelhölzer. Im Gaumen zart und fein, seidiger Fluss, eine tolle Aromatik zeigend. Einer der feinsten Papes der von den Finessen her ganz nahe beim Haut-Brion liegt! (19/20). 13: Eine Magnum sollte unser Cigarrenbegleiter werden. Das Bouquet ist bereits völlig geöffnet mit der klassischen Pape-Gewürznase, viel Pflaumen, etwas Zimt und Lakritze, insgesamt ein sehr wohliger, ausladender Duft. Im Gaumen wie Samt und Seite, die fülligen Tannine wirken schon fast mild durch deren rollenden Rundungen, gebündeltes Langes Finale mit Tabakaromen. Oder waren es wohl doch eher die dampfenden Cigarren, welchen diesen finalen Eindruck hinterliessen? 2001: INCRACHABLER PAPE! 2014: Dunkles Granat-Purpur, nur wenig gereift. Das Bouquet ist berauschend, zeigt eine schon fast «moutonige» Röstnote, fermentierter Schwarztee, dunkle Edelhölzer, Kardamom, Muskatöl, Zedern, Lakritze, Rauch und viel Korinthen. Eine richtige Orgie und irgendwie mit nichts – ausser mit Pape – vergleichbar vom fantastischen Nasenbild her. Gibt sich momentan viel zugänglicher als der 2000er. Im Gaumen elegant, seidiger Fluss, von der Körperkraft her ziemlich mit dem 1999er vergleichbar. Die Balance ist traumhaft und das Finale endlos lang. Ein royaler, feminier Spitzen-Pape. Der letzte Pape im «laisser faire» Stil. Nachkaufen! (19/20). 18: Sehr dunkles Purpur mit schwarzen Reflexen. Erstaunlich offenes Bouquet, viel Zedern und dunkle Pfeffernoten, zeigt eine bemerkenswerte Tiefe gleich von Beginn weg, dichte Textur, sehr noble Ausstrahlung. Im Gaumen seidig, unglaublich elegante Tannine zeigend, sensationelle Balance und eine Carbernetaromatik, welche fast nur im schwarzen Bereich liegt. Kein Bulldozer, sondern ein beruhigender Klassiker. Wow. Im Markt findet man noch einige Angebote um 150 Euro pro Flasche. Im Vergleich mit gleich bewerteten Crus ist/wäre das eine veritable Genuss-Sensation für die nächsten 10 Jahre. Oder wohl noch mehr. (19/20) |