Beschreibung
Gabriel:
Trinkreife warten (2020 – 2060)
Bewertung 20/20
Extrem dunkel, dichtes Purpur, schwarzen Reflexen. In der tiefschürfenden Nase Rauch, Korinthen, getrocknetes Laub, Edelhölzer, kompakt und irgendwie nasal die Faust ballend, feinste Kräuternuancen und fermentierte Teeblätter, zarte Jod- und Torfnoten, also die erste Tertiärphase einläutend. Satter, fleischiger Gaumen, noch etwas blockiert im Fluss durch die sandige, semi-arroganten Tannine, welche sich von der Zunge her mit dem Rest des Mundes in einer umfassenden Adstringenz verbinden, wenig Charme aber ein noch unglaubliches Potential. Noch nicht in der ersten Reife aber – zumindest mit dieser Flasche – den Wunsch zeigend, einmal zu den tanninreichen Vorbildern wie 1928 und 1945 gehören zu wollen. Ein bewegender, aber auch arbeitsamer Schluck. Irgendwie ist er das Gegenteil eines Lafite’s, weil der Wein so wie ein reicher Bauer mit Brokatweste daher kommt. (20/20). Eine sensationelle, halbe Flasche, drei Stunden dekantier und im kühlen Keller lassen. Die Tannnine sind jetzt feiner und bringen, bei längerem Luftzutritt die klassische, wunderschöne Lafite-Süsse. Hier wächst jetzt ganz klar eine Legende heran.